Das Redaktionsteam des Newsletters stellt sich vor

Stefan Körber

Als ich erstmals von der Gründung der AGHPT hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Dieser Zusammenschluss leuchtete mir unmittelbar ein. Bis dahin gehörte ich einer kleinen Gruppe Gleichgesinnter an – mit der AGHPT wurde ich plötzlich Teil einer großen, weit verzweigten Familie.
Die Erkenntnis, dass wir zwar unterschiedliche Methoden anwenden, jedoch ein gemeinsames Menschenbild, eine gemeinsame Haltung und gemeinsame Wurzeln teilen, hat mich tief berührt und motiviert. Erstmals schien die Anerkennung der Humanistischen Psychotherapie in Deutschland greifbar.
Ich nahm an allen drei bisherigen Kongressen teil und erlebte dort eine inspirierende, wertschätzende Atmosphäre. Diese Begegnungen gaben mir wertvolle Impulse – sowohl für meine berufliche Arbeit als auch für mein persönliches Leben.
Als ich im Oktober 2018 vom Vorstand der GLE-D gebeten wurde, mich als stellvertretender Delegierter in der AGHPT zu engagieren, sagte ich spontan zu. Wenige Monate später, im Februar 2019, übernahm ich das Amt des Kassenwarts, um das Vorstandsteam der AGHPT zu entlasten – und wurde damit Teil des Vorstands.
Seitdem habe ich tiefere Einblicke in die vielfältige Arbeit der AGHPT erhalten und zahlreiche Kontakte zu den unterschiedlichen Mitgliedsverbänden geknüpft. Ich erlebe die Menschen, die sich hier engagieren, als leidenschaftliche Verfechter des Humanistischen Ansatzes – mit einem klaren Blick für das Verbindende.
Ich bin 58 Jahre alt und lebe mit meiner Frau und zwei Kindern in Berlin. Beruflich bin ich als Diplom-Psychologe auf der kardiologischen Abteilung einer Reha-Klinik tätig. 2005 habe ich mich für eine Ausbildung zum Existenzanalytischen Berater/Logotherapeut entschieden und bin seitdem Mitglied der Gesellschaft für Logotherapie und Existenzanalyse in Deutschland e.V. (GLE-D). Ich engagiere mich im Vorstand der logotherapeutischen Lebensberatungsstelle e.V. in Berlin und habe einen regelmäßigen Jour fixe zum Fachaustausch unter existenzanalytischen Kolleg*innen ins Leben gerufen.
Mit der Initiative zu diesem Newsletter möchte ich den Austausch und das Zusammenwachsen zwischen den Mitgliedsverbänden der AGHPT fördern. Bisher verläuft der Informationsfluss in die einzelnen Verbände noch etwas holprig. Künftig möchten wir als Redaktionsteam auch Praktiker*innen direkt über interne Entwicklungen, aktuelle Diskussionen und gemeinsame Vorhaben informieren – und so das gegenseitige Kennenlernen stärken.

Roland Raible

Meine berufspolitische Heimat ist eigentlich der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP), in den ich schon während des Studiums in Freiburg eingetreten bin. Zur AGHPT kam ich erst in der letzten Phase meiner beruflichen Laufbahn Mitte/Ende der 10er Jahre als Vertreter des VPP (Verband Psychologischer Psychotherapeut*inn im BDP).

Ich bin approbiert als Gesprächspsychotherapeut – ja das gibt es. Ich habe aber auch eine Ausbildung in Gestalttherapie und ziemlich viel in Verhaltenstherapie gelernt. Nach Stationen in einigen Feldern klinisch-psychologischer Tätigkeit war ich bis September 2021 als tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapeut im GKV-System niedergelassen.

Ich bezeichne mich seit einigen Jahren gerne als humanistisch-psychologischen Psychotherapeuten. Was meine ich damit? Zu meiner Studienzeit gab es noch keine Reglementierung für Psycholog*innen, die Therapie machen wollten. Also habe ich immer wieder Seminare besucht, von denen ich heute weiß, dass dafür das Etikett „humanistisch-psychologisch“ passt: Psychodrama, Transaktionsanalyse, Körperpsychotherapie…

Trotz meiner „Heimat“ in „GT“ und „Gestalt“ ordne ich mich keinem der Ansätze der HPT explizit zu. Ich folge Fritz Perls darin, dass ein (guter) Psychotherapeut seine Intervention in dem Moment „erfindet“, in dem er sie in der Situation mit einem Patienten/einer Patientin braucht. Und ich bin absolut fasziniert und auch berührt, wenn ich Irvin Yalom sehe oder von ihm lese. Was könnte ich noch alles von ihm lernen!

Die Vertretung des VPP in der AGHPT habe ich abgegeben und bin nun Persönliches Mitglied. Ich engagiere mich in der AG Lehre. Wir arbeiten Konzepte für Lehrveranstaltungen in HPT aus und bieten diese an Universitäten an. Wir wollen, dass die heute Studierenden zumindest die Chance haben, diese Grundorientierung einmal kennen zu lernen. Und auch im BDP bin ich noch immer recht rege, wenn auch ohne Amt.